Für einen sicheren Schulstart

GEW Hessen sieht weiteren Handlungsbedarf

 

Pressemitteilungen 12. Juli 2021

Die GEW Hessen begrüßt die von Kultusminister Lorz angekündigten Vorkehrungen für einen sicheren Schulbetrieb nach den Ferien im Grundsatz, sieht allerdings weiteren Handlungsbedarf. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Ausstattung von Klassenzimmern mit Luftfilteranlagen als auch bezüglich der Ausgestaltung des bereits vor mehreren Wochen angekündigten „Aufholpakets“.

Maike Wiedwald, Vorsitzende der GEW Hessen, betonte aus diesem Anlass die Wichtigkeit von möglichst gut abgesichertem Präsenzunterricht: „Die Schülerinnen und Schüler sollten das neue Schuljahr so weit wie möglich im Präsenzunterricht bestreiten können. Die heute angekündigten Maßnahmen für die ersten zwei Unterrichtswochen nach den Sommerferien können dazu beitragen, einen möglichst sicheren Start in das neue Schuljahr trotz Delta-Variante zu ermöglichen.“ Für die ersten beiden Wochen nach den Ferien ist laut einer Pressemitteilung des Kultusministers eine Wiedereinführung der Maskenpflicht während des Unterrichts sowie eine Erhöhung der Testfrequenz auf drei statt zwei Tests pro Woche vorgesehen. „Viele Fachleute halten allerdings eine andere Teststrategie für zielführender. So könnten beispielsweise ,PCR-Lollitests' gegenüber den bisher angewendeten Antigen-Schnelltests zu deutlich zuverlässigeren Ergebnissen führen. Auch für die Kitas sollte diese Möglichkeit überprüft werden“, ergänzte Maike Wiedwald.

Das Land unterstütze laut Kultusminister Lorz die Schulträger auch künftig bei der Anschaffung von Luftfiltern, es stünden aktuell noch 40 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen an Schulen zur Verfügung. „Leider gibt es nach wie vor Schulträger, die sich gegen die Anschaffung von kurzfristig aufstellbaren mobilen Luftfilteranlagen sträuben. Der Bund, das Land und die Schul- und Kitaträger müssen in dieser Angelegenheit endlich an einem Strang ziehen. Niemand der Beteiligten darf sich dabei aus der Verantwortung stehlen!“, so der Appell von Maike Wiedwald.

Darüber hinaus warteten die Schulen bezüglich der Vorbereitung des kommenden Schuljahrs auch auf verbindliche Aussagen, in welcher Form das Bundes-Aufholpaket und das Landesprogramm „Löwenstark – der BildungsKICK“ umgesetzt werden sollen: „Bezüglich des Aufholpakets gibt es bislang außer wohlklingender Ankündigungen noch keinerlei konkrete Anhaltspunkte für die Schulen. Alle möchten nun endlich wissen, mit welchen Möglichkeiten zur gezielten Förderung sie im kommenden Schuljahr rechnen können. Gerade für die Schülerinnen und Schüler, die besonders unter den Einschränkungen der vergangenen Monate gelitten haben, braucht es jetzt mehr und passgenaue Unterstützungsangebote. Diese müssen weit über Feriencamps hinausgehen, wenn sie einen nachhaltigen Erfolg haben sollen.“

Foto: Manfred Jahreis, pixelio.de